Vater und Sohn trennten 2,5 Kilo

Walter de Wever gewinnt die 12. NRW-Kürbis-Wiegemeisterschaft auf dem Krewelshof in Lohmar – Sein Gewächs brachte 513,5 Kilo auf die Waage – Vater Johann de Wever wurde Zweiter, Krewelshof-Bauer Max Bieger landete auf dem dritten Platz – Gärtner und Hobbyzüchter aus NRW präsentierten riesiges Gemüse

Mit seinem 513,5 Kilo schweren XXL-Kürbis entschied Walter de Wever (r.) die 12. NRW-Kürbis-Wiegemeisterschaften auf dem Krewelshof in Lohmar für sich.

Lohmar – Was für ein knappes Finale. Gerade einmal 2,5 Kilo Unterschied entschieden über den Sieg. Am Ende hatte Walter de Wever die Nase vorne. Mit seinem 513,5 Kilo schweren XXL-Kürbis entschied er die 12. NRW-Kürbis-Wiegemeisterschaften auf dem Krewelshof in Lohmar für sich. Dicht gefolgt von seinem Vater Johann, dessen Riesengewächs 511 Kilo auf die Waage brachte.

Krewelshof-Bauer Max Bieger freute sich über einen starken dritten Platz. Sein Kürbis, den er in den Obergartzemer Gewächshäusern gehegt und gepflegt hatte, wog beim offiziellen Wiegen 369 Kilo. Insgesamt blieben die Kürbisgewichte damit deutlich hinter denen der Vorjahre zurück. Das lag daran, dass der wechselhafte Sommer für das Kürbis-Wachstum nicht optimal war.

Das Wiegen erfolgte nach den offiziellen Regeln und internationalen Standards des „Great Pumpkin Commonwealth’s“, kurz GPC genannt. Denn nur so können die Wiegeergebnisse auf die weltweit gültige Rangliste gesetzt werden, die in der Züchtergemeinschaft hoch angesehen ist.

Harte Arbeit, gutes Saatgut

Per Gabelstabler manövrierte Krewelshof-Bauer Max Bieger die Riesenkürbisse auf die Waage.

Für die große Mühe bei Zucht, Pflege, Ernte und Transport wurden die Kürbiszüchter vom Krewelshof mit Preisgeldern bis zu 1.000 Euro bedacht. Schließlich sind die Mühen für die Kürbiszüchter fast so groß wie ihre Kürbisse. Solche Exemplare erfordern tägliche Zuwendung, harte Arbeit, gutes Saatgut und sehr viel Betreuung über das gesamte Gartenjahr hinweg. Manch ein Züchter erlebt dann noch knapp vor der Ernte ein Fiasko, wenn plötzlich der Stiel abbricht, oder das Riesengewächs ein Loch bekommen hat. Denn dann ist er vom Wiegen ausgeschlossen.

Die dicken Kürbisse wurden mit einem Gabelstapler zentimetergenau auf die zuvor geeichte Waage gehievt. Das Hoffen und Bangen der Züchter war spürbar, jeder wünschte sich einen schweren Prachtkerl, möglichst schwerer als im letzten Jahr. Doch der Wettergott war in 2023 nicht allzu hold, und insgesamt ist die Ernte wesentlich kleiner ausgefallen als erhofft.

Nach dem Wiegen wurden die runden Giganten wie auf einem üppig bunten Bauernmarkt ausgestellt. Am Ende der Saison werden sie beim „Kürbisschlachten“ ausgehöhlt und die dabei gewonnenen Kerne den jeweiligen Besitzern überreicht, die damit weiter züchten und auf den nächsten Coup hoffen.

 

Newcomer und Routinier

Das Event startete zunächst mit dem Wiegen des Riesen-Gemüses für die Deutsche und nordrhein-westfälische Gemüse-Meisterschaft. In insgesamt sieben Kategorien wurden die dickste Tomate, Zucchini, Kohlrabi und Kohl sowie die längste Gurke ermittelt.

Der Newcomer Kevin Rataj brachte bei seiner Premiere direkt einige Riesen mit nach Lohmar. Sein Kürbis landete auf Platz sechs und seine sagenhaft schwere Kohlrabi brachte 18,5 Kilo auf die Waage. Eine Wassermelone aus seiner Zucht brachte es gar auf 51,5 Kilo.

Mit dabei war auch Routinier und Profi-Gärtner Gärtner Johannes Göll aus Alfter. Er bescherte der Schau wieder tolles Riesengemüse: Eine Riesenchili war sage und schreibe 28 Zentimeter lang. Eine ein Pfund schwere Paprika und eine über ein Kilo schwere Aubergine waren die Schwergewichte ihrer Art. Zudem hatte Johannes Göll noch ein Riesen-Butternut mit 26 Kilo und die schwerste Tomate mit 1.532 Gramm mit nach Lohmar gebracht.

Die Siegerkürbisse werden weiterhin auf dem Krewelshof Lohmar ausgestellt. Sie waren auch Kulisse der Siegerehrung mit der Kürbisprinzessin.

Weitere Besonderheiten der Gemüseschau: Ein 65,5 Kilo schwerer Feldkürbis von Steven Willians. Johannes Offermann ist das Kunststück gelungenen, einen 1,541 Meter langen Keulenkürbis „Trombolino“ zu züchten. Zudem hatte er einen 181 Zentimeter langen Long Gourd Kürbis dabei, eine Rote Beete mit 3.124 Gramm und eine tolle Marrow-Zucchini mit 23,3 Kilo.

Insgesamt waren das beeindruckende Züchtungserfolge, die in Lohmar präsentiert wurden. Derweil richtet sich der Blick schon wieder in Richtung Krewelshof Obergartzem: Denn nach der Kürbis-Wiegemeisterschaft ist vor der Kürbis-Regatte. Die startet am Sonntag, 18. September, auf dem Krewelshof Eifel in Obergartzem.

Einlass zur Kürbis-Regatta ist ab 11 Uhr. Der Eintritt kostet 8,90 Euro pro Person oder 27 Euro für eine Familienkarte. Gruppen ab 30 Personen zahlen 6,90 Euro pro Person.

Weitere Infos unter: www.krewelshof.de